Die Flora und Fauna der Galapagos-Inseln ist einzigartig auf der Welt. Das ist unbestritten und richtig, es gibt jedoch einen einzigen Ort an dem es zumindest ähnlich ist: Die Isla de la Plata, von Puerto Lopez aus, knapp 40km vor Ecuadors Küste gelegen. Der Ausflug hierhin sollte die letzten Tage unserer Zeit in Puerto Lopez markieren, nach überstandener Erkrankung ging es allerdings zuerst einmal nach Agua Blanca. Ein indigenes Dorf kurz vor der Stadt gelegen.
Baden im Heilschlamm
Aqua Blanca liegt ungefähr 5 km vor Puerto Lopez und ist eine komplett eingeständige, indigene Gemeide innerhalb des Machalilla Nationalparks. Unsere beiden Hosts Franco & Laura, waren so freundlich uns direkt in die Gemeinde zu fahren. Das wirklich interessante an Aqua Blanca, ist die Möglichkeit in einem Sulfat-haltigen Heilbad zu schwimmen und sich mit Heilschlamm einzuschmieren. Zuvor allerdings, ging es mit einem Führer durch ein kleines Museum, welches die Geschichte indigener Kulturen in Ecuador aufzeigt. Anschließend sind wir entlang eines Flussbettes zu den Pools gewandert, was ungefähr eine halbe Stunde Zeit benötigt. Auf der Weg dahin haben wir von Hühner über Schweine und Ziegen allerlei Nutztiere gesehen, welche frei auf dem Gebiet leben.
Am Pool selber bekamen wir schnell einen kleinen Plastikbecher mit grauen Matsch in die Hand gedrückt und Christina war der Meinung ich muss von oben bis unten damit eingeschmiert werden. Sah lustig aus, war es nach dem antrocknen auch! So fühlt man sich also nach einem Face-Lifting – interessant!
Isla de la Plata – die Silberinsel
Den nächsten Tag ging es dann zur Isla de la Plata. Woher der Name kommt ist nicht ganz sicher, angeblich soll Sir Francis Drake auf der Insel einen Schatz vergraben haben. Auch wenn die Insel, im Gegensatz zu den Galapagos-Inseln, nicht vulkanischen Ursprungs ist, so ist die Flora und Fauna zumindest ähnlich. Riesige Vogelkolonien, vor allem Blau-Fuß Tölpel und eine faszinierende Unterwasserwelt. Um 9:30 trafen wir uns mit dem Rest der Gruppe des Reiseveranstalters am Pier. Allerdings schien das Glück nicht unbedingt mit uns zu sein. Zum einen regnete es (der große Anlege-Pier in Puerto Lopez ist zum Glück überdacht), zum anderen streikte einer der Motoren unseres Bootes. Nachdem mehrere Mechaniker fast eine Stunde lang im Hafen versucht haben den Motor wieder ans laufen zu bekommen und man schon ein neues Boot organisiert hatte, sprang dieser dann doch wieder an.
Es folgte knapp eine Stunde Bootsfahrt über die wir beide sagen können: Das haben wir so auch noch nicht erlebt (allerdings sollte sich das direkt den nächsten Tag noch einmal in den Schatten stellen)! Fast schon wie ein Speedboat hüpften wir auf dem Wasser auf und ab, gepaart mit starkem Wellengang war das etwas was durchaus Spaß machte. Eine Engländerin unserer Gruppe empfand dies allerdings nicht, für Sie schien es die schlimmste Stunde Ihres Lebens zu sein.
Auf der Insel selber herrschte schönstes Wetter, strahlend blauer Himmel und die Sonne brannte. Während der aktuellen Trockenzeit ist tatsächlich fast alles knochentrocken. Erst in 1-2 Monaten bringt der Regen die Insel wieder zum erblühen und wandelt sie somit in ein grünes Paradies. Die Fregatt-Vögel und Blau-Fuß Tölpel stört das allerdings nicht im geringsten. Alle paar Meter findet sich ein Nest der Seevögel, oder aber die Küken kommen direkt angewatschelt. Scheu sind sie bei weitem nicht.
Nach einer ca. 5 km langen Wanderung bei gefühlten 40 Grad Celsius, gab es auf dem Boot anschließend Mittag. Nach dieser kurzen Stärkung, fuhren wir weiter zum Schnorcheln in eine nahe Bucht der Insel. Hier zeigte sich zum ersten Mal die grandiose Unterwasserwelt. Bunte Fischschwärme, Meeresschildkröten und Korallen soweit das Auge reicht! Leider hatten wir die GoPro zuhause gelassen, deshalb gibt es nur ein paar Fotos von über der Wasseroberfläche.
Einfach mal abtauchen
Als wir im letzten Jahr unseren Tauchschein gemacht haben, war kurz bevor die Entscheidung für Ecuador fiel. Schnell war klar: Wenn es möglich ist, wollen wir hier tauchen! Möglich ist es, am liebsten hätte wir dies auch an der Isla de la Plata getan, durch meinen kurzen gesundheitlichen Ausfall, waren wir jedoch gezwungen es vom eigentlich gebuchten Termin zu verschieben. Leider mussten wir damit auch die Isla de la Plata absagen. Stattdessen bekamen wir aber die Möglichkeit zu dritt, also nur Christina, ich und ein Dive-Master bei der Isla Salango zu tauchen.
Ich mache es kurz und gebe die „Schmach“ direkt zu: Ich musste meinen ersten Tauchgang leider nach 15 bis 20 Minuten abbrechen. Ich hatte zu große Probleme mit dem Druckausgleich, das wollte an diesem Tag einfach nicht klappen. Die Bedingungen hier sind allerdings nicht ohne. Starker Wellengang, starke Unterwasserströmungen – wer hier tauchen lernt, der lernt direkt in schwierigen Gefilden! Das was ich, bzw. wir aber in der kurzen Zeit gesehen habe, war wunderschön und anders als zum Beispiel das Rote Meer. Enttäuscht über mich selber bin ich wieder zum Boot und wartete darauf das Christina mit Richard, unsere Guide, den TG beendete. Zu allem Überfluss schaukelte das Boot auch noch so sehr, das ich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich seekrank wurde. Nachdem die Probleme mit den Ohren immer noch nicht besser wurden, ließ ich den zweiten Tauchgang leider sausen und Christina diesen alleine mit Richard durchziehen.
Alles in allem hatte ich persönlich mir den Tag etwas anders vorgestellt, ich war heilfroh wieder an Land zu sein. Immerhin hat das ganze Abenteuer aber bei einem von uns gut geklappt. Als nächsten Stopp haben wir Cuenca ausgewählt, wir gehen also von der Küste wieder hoch in die Berge. Was wir hier so erlebt haben und wieso Schottland doch irgendwie in Südamerika liegt, das erzähle ich euch im nächsten Beitrag.
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