Ich mit meiner kleinen Insekten Phobie, weiß echt nicht genau was ich hier tue! Heuschrecken so groß wie Spielzeug-Autos, Handtellergroße Spinnen die Geckos fressen – auf einem Quadratzentimeter findet sich hier mehr Leben wie woanders auf einem Quadratmeter. Willkommen im Dschungel Ecuadors, willkommen im Amazonas und im Cuyabeno Nationalpark.
Während ich diesen Text hier schreibe, chillen wir gerade in der Hängematte vor unserer Lodge im Dschungel und generell werdet ihr diesen Text und die folgenden hier auch später lesen, denn wir sind mitten im Nirgendwo! Kein Handynetz, kein WLAN, kein warmes Wasser. Aber am besten beginnen wir von vorne.
Eine Anreise des Grauens
Ganz so schlimm wie die Überschrift vermuten lässt war es zwar nicht, aber doch schon ziemlich hart. Unsere Odyssee begann am 3.1.2019, also am Donnerstag, mit der Abreise bei Gina & Claudia. Wir schlugen irgendwie den Tag in Quito rum, bevor wir uns dann um 20:00 zu unserem Meeting Point der Tour im Hump Day Hostel begaben. Leider gab es dort keine Möglichkeit zu schlafen und der Bus zur Weiterfahrt war erst für 23:30 terminiert. Also 3 1/2 lange Stunden Wartezeit, Candy Crush, Instagramm, Bloggen. Die darauffolgende Busfahrt war ein Nachtbus von Quito nach Lago Agrio und war, nun ja, abenteuerlich. Zwischenzeitlich habe ich meine Schlafmaske während der Fahrt mal kurz angehoben und dachte mir nur „Ernsthaft? So kann der Busfahren? Sieht der überhaupt was?“ (es hat in Strömen geregnet und war nebelig mit sehr geringen Sichtweiten) – Christina bekam die ganze Zeit über davon nichts mit und hat geschlafen wie ein Stein, dasselbe versuchte ich also ebenfalls.
Um 5:45 wurden wir in Lago Agrio vor dem Hotel D‘Mario abgesetzt, was der Meeting Point für alle Touren in den Dschungel ist. Nach Frühstück und abermals langer Wartezeit wurden wir um 9:30 abgeholt und fuhren 2 Stunden mit dem Bus bis nach El Puente zum Rio Cuyabeno. Mittagessen, kurze Pause, Rucksäcke umpacken, Insekten-Repellent auftragen, ab ins Kanu! Es folgte eine 4 Stunden Tour mit dem Kanu durch den Amazonas auf dem Rio Cuyabeno, vorbei an Affen, Papageien, Schildkröten und einfach faszinierender Landschaft. Aktuell ist Trockenzeit, weshalb der Fluss nicht sehr hoch stand, das machte den gesamte Trip noch spannender, da wir ständig Äste oder Bäume unter den Füßen spürten.
Nach 3 Stunden Fahrt sahen wir endlich die ersten Lodges, leider war keine davon unsere. Die Nicky Lodge, in welcher wir untergebracht sind, liegt etwas oberhalb der anderen und weiter abseits. Auf der einen Seite ist das sehr gut, auf der anderen allerdings auch nervig. Die Anfahrt dauert leider eeeeeewig!
Toll, was hier so kreucht und fleucht
Zum Glück stand am ersten Abend nicht viel auf dem Programm, Abendessen und davor noch ein kleiner Nacht Spaziergang durch den Urwald um das Camp. Was man hier so sieht lässt einen entweder seine Angst gegenüber Insekten vergessen, oder aber man bekommt erst richtig welche! Während die ersten Insekten welche wir sahen noch recht klein waren, wurde es schnell immer größer. Heuschrecken so groß wie große SIKU LKWs, handtellergroße Spinnen die gerade genüsslich einen Gecko fressen, Stabheuschrecken und anderes Getier. Echt klasse hier! Ernsthaft: Einfach nur abgefahren und fazinierend.
Leider haben wir den ersten Abend keinerlei Fotos gemacht, da Strom hier Mangelware ist. Angeschaltet wird er nur von 18:00 bis 22:00 und die Akkus unserer Handys waren fast am Ende, sodass wir diese zum Laden im Bungalow gelassen haben. Wo wir übrigens gerade da drüber sprechen: Wir haben zwar eigentlich keinen Private Room gebucht, aber trotzdem einen bekommen. Über den Betten hängen Moskito-Netze und eigentlich ist das gesamte „Haus“ offen, sodass man ständig ein Grillen Gezirpe aus dem Dschungel hört. Schön zum einschlafen, ich frage mich ob wir das jemals wieder ohne können?
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