Wer braucht schon Zelte? Die Exped Travel Hammock im Test

Long time no news – leider hat sich durch persönliche Probleme (gesundheit- & beruflich) das ganze Thema Blog, Urlaub, Reisen, etc. etwas in den Hintergrund gerückt. Shit happens und man kann leider nicht immer alles planen. Genaues hierzu versuche ich aber einmal in den nächsten Wochen nieder zu schreiben.

Schon seit längerer Zeit hatte ich ein Auge auf die Travel Hammock von Exped geworfen. Christina hatte mir aber stets verboten das Teil zu kaufen, schließlich ist es ein auch ein relativ schönes, kleines Geschenk. Ende Juli bekam ich die Hängematte dann von meinem Bruder zum Geburtstag. Zeit für einen kurzen, unabhängigen Testbericht.

Praktische Verpackung

 Travel Hammock und Suspension Kit Die ausgepackte Aufhängung des Suspension Kits

Die Hängematte verpackt sich quasi von selbst. Die angenähte Tasche der Travel Hammock dient direkt als Verpackung. Als Umverpackung kommt noch ein Pappkarton hinzu. Das war es dann auch. Zusätzlich habe ich noch das Hammock Suspension Kit Extreme gekauft um die Hängematte auch entsprechend festmachen zu können ohne Bäume oder anderes zu beschädigen. Funktioniert tatsächlich wie es soll, dazu aber später mehr. Das Hammock Suspension Kit kommt in einem einfachen Reisverschluss Beutel, diesen braucht man später eigentlich nicht, er ist aber ganz praktisch um andere Dinge zu verstauen. Könnte sich vom Format auch für als Alternative für die Zip-Bags verwenden lassen, welche fürs Handgepäck benötigt werden.

Reissfest ist es!

Nach dem ersten auspacken folgt zuerst einmal die Begutachtung. Die Hängematte selber ist extrem leicht. Exped selbst gibt das Gewicht mit 305 Gramm an. Ein kurzer Blick auf die Küchenwaage verrät das passt gut – 303g – optimal und nichts geschönt. Die beiden Seile der Aufhängung schlagen mit 65g zu buchen und sind damit ebenso Leichtgewichte. Die Matte besteht aus Ripstop Nylon und ist dem entsprechend verhältnismäßig dünn. Vergleichbar am besten mit einem Außenzelt, es ist schließlich auch dasselbe Material, nur ohne Imprägnierung. Die Schnüre der Aufhängung sind aus Dymeema Cord gefertigt, 3m lang und sollen laut Hersteller eine maximale Tragkraft von 450kg halten. Selbst zu zweit und mit vollen Equipment würden wir nicht an diese Grenze gelangen. Dem gegenüber steht die Hängematte mit max. 150kg Traglast – das kriegt man schon eher voll, aber zu zweit sollte es in der, zugegeben großzügig geschnittenen Matte, recht kuschelig werden. Thema Liegefläche, diese ist enorme 215x147cm groß.

Erster Test im Freien

Seit Juli bin ich nicht dazu gekommen die Matte abseits des heimischen Balkons zu testen, weshalb ich die letzten schönen Spätsommer Wochen genutzt und einen entspannten Vormittag im Wald verbracht habe. Problem Nummer 1 war auf jeden Fall dass man die Entfernung zwischen 2 Bäumen meistens falsch einschätzt. Ebenso den Umfang eines Baumes, das Seil muss schließlich um den Baum herum geführt werden. Es dauerte eine Zeit bis ich tatsächlich einen passenden Spot gefunden hatte, dieser war dann zwar nicht so perfekt wie andere die ich gerne genutzt hätte, aber für einen Funktionstest trotzdem gut genug.

Aufgebaut und mit Rucksack beschwert Das Suspension Kit Extreme im Einsatz

Die Aufhängung in der Nahaufnahme Praktischer Stauraum

Das ganze Setup war sehr schnell aufgebaut, die Aufhängung 2x um den Baum geschlungen, Hängematte einhängen, das ganze auf der anderen Seite wiederholen, fertig. Der erste Test war dann zwar doch wenig mulmig, aber es hielt alles sehr gut. Der eigentlich Packsack der Hängematte lässt sich dabei sehr gut als Tasche verwenden, in welcher Brille, Wasserflasche, Buch, etc. pp. verstaut werden kann. Was mir nach kurzer Zeit auffiel, ist das es doch ganz schön kalt am Popo wird. Die Hängematte selber besteht ja nur aus dünnen Ripstop-Nylon, bedeutet der gesamte Körper hängt sozusagen im Wind. Das merkt man ohne Unterlage, bzw. entsprechende Schicht Kleidung schon deutlich. Im Schlafsack, oder mit zusätzlichen Layern sollte das ganze allerdings kein Problem darstellen.

Weitere Vorteile und Fazit

Als nettes Gimmick würde ich es ansehen das an den Enden der Hängematte ein Tunnelzug eingenäht ist, durch welchen die eigentliche Aufhängung als Nylonseil durchgezogen ist. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit das Ganze als behelfsmäßiges Tarp für eine Person umzubauen. Von den reinen Ausmaßen des Stoffs sollte es auf jeden Fall reichen. Auch eine Nutzung als Sonnensegel oder anderes könnte ich mir ehrlich gesagt gut vorstellen.

Fazit? Für ca. 70€ (30€ Travel Hammock, 40€ Suspension Kit Extreme) bekommt ihr eine sehr gute Outdoor-/Lightweight-Hängematte mit 5 Jahren Garantie. Für Biwaks stellen Hängematten denke ich das perfekte Hilfsmittel dar, da Ihr somit nicht auf dem Boden übernachten müsst. Eine zweite Kombi wird bei uns denke ich auch noch dazu kommen, sodass man den Ernstfall einmal zu zweit ausprobieren kann.

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