Während unserer ersten Tage in Quito hat, zumindest mich, eines sehr verwirrt: Die Busverbindungen.
Es gibt reichlich, Fahrpläne gibt es nur bedingt, es gibt gefühlt 5000 verschiedene Busse und wo diese hinfahren ist auch nicht so ganz einfach herauszufinden. Wir sind zwar keine Locals, aber hier trotzdem unsere Tipps, Tricks und Infos zum Busfahren in Ecuadors Hauptstadt.
1. Die Farbe macht das Spiel
Was euch wahrscheinlich als erstes auffallen wird, sind die Blauen Busse, welche wirklich überall in der Stadt herumfahren. Danach werdet ihr noch Graue, Rote, Rot-Weiße, Dunkelgrün-Weiße oder Hellgrüne Busse sehen. Die Farbe hat tatsächlich eine Bedeutung.
Trolebus: Fangen wir mit den Bussen an, die Namen haben. Gerade in der Altstadt sind euch vielleicht schon die Oberleitungen in den Straßen aufgefallen. Vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt was diese denn nutzt, denn Schienen oder eine Straßenbahn sucht man vergeblich. Diese werden von den Trolebus Bussen genutzt – jetzt kommt’s: Allerdings nur von den alten Bussen! Diese sind entweder Rot-Weiß oder auch Dunkelgrün-Weiß und fahren komplett mit Oberleitungsstrom. Die neuen Busse, welche vor einigen Jahren angeschafft wurden, nutzen diese Technik leider nicht, sie werden mit Diesel betrieben. Das sind die Grauen Busse die ihr überall seht. Trolebus deckt die Innenstadt von Norden nach Süden ab, sozusagen in der Mitte der Stadt. Sie haben, außerhalb der Altstadt eigene Busspuren, was sie zu einem ziemlich effizienten und schnellen Fortbewegungsmittel macht.
Ecovia: Die Ecovia Busse sind die Roten Busse, mitunter auch Rot-Grau. Ebenso wie Trolebus, bildet auch Ecovia den innerstädtischen Nahverkehr von Norden nach Süden ab, allerdings mit einem Fokus auf den Osten der Stadt. Ebenso wie Trolebus, haben auch sie eigene Busspuren.
Metrobus Q: Haben wir selber nicht genutzt, trotzdem hier natürlich eine kurze Erklärung dazu. Die Metrobusse sind Blau-Weiß, wie die Trolebus und Ecovia, haben auch sie eigene Busspuren. Sie decken ebenfalls Norden nach Süden ab, allerdings mit einem Fokus auf den Westen der Stadt.
Blaue Busse: Ab jetzt wird es komplizierter. Überall in der Stadt sehr ihr Blaue Busse herum fahren. Eine wirklichen Fahrplan gibt es nicht, ebenso kein wirkliches Streckennetz. Die Blauen Busse bilden zusätzlich zu den anderen 3 Buslinien den Innenstadtverkehr ab. Um herauszufinden wohin die Busse fahren, schaut ihr am besten in das Schild links unten im Fahrerfenster. Bitte nicht den Fehler machen und oben im Fahrerfenster schauen! Das ist der Name des Busses (klingt komisch, ist aber so), welche mit der Destination nicht sehr viel zu tun haben muss. Zur Not einfach vor dem Einstieg nachfragen.
Grüne Busse: Diese fahren ab dem Terminal Rio Coca ab und decken die Außenbereiche Quitos ab. Ansonsten gilt dasselbe wie für die Blauen Busse: Links unten im Fahrerfenster schauen was angeschlagen ist oder nachfragen.
2. Wie zahlt man und was kostet der Spaß?
Bei den 3 Schnellbus-Linien verhält es sich noch relativ einfach. Alle 3 Linien haben festgelegte Haltestellen, welche mit einem kleinen Kassenhäuschen ausgestattet sind. Für eine Busfahrt innerhalb des Netzes zahlt ihr nicht mehr wie 0,25$ – egal von wo nach wo ihr wollt. Nach dem Zahlen erhaltet ihr eine Art Wertmarke, welche ihr in das Drehkreuz steckt und erhaltet somit Zutritt zu der Haltestelle.
Bei den blauen und grünen Bussen sieht die Geschichte etwas anders aus. Neben dem Busfahrer ist immer auch eine Art Kassierer an Bord. Diese sammelt entweder beim Einstieg schon Geld von euch ein (ebenfalls 0,25$), oder aber ihr steigt normal ein und es wird während der Fahrt kassiert. Habt besser passendes Kleingeld parat, denn rausgeben ist scheinbar äußerst schwierig und wird auch nur ungern getan. Im Zweifelsfall zahlt ihr ein paar Cent mehr.
3. Was fährt denn nun wohin?
Für die 3 Schnellbus-Linien ist der Fahrplan relativ schnell auszumachen. In jedem Terminal der entsprechenden Linie hängt ein Fahrplan aus. Zusätzlich findet ihr untenstehend eine grobe Fahrplan Übersicht.
Bei den Blauen und grünen Bussen verhält es sich anders. Hier hilft wie oben beschrieben nur schauen und fragen. Die Menschen sind im Normalfall sehr freundlich und hilfsbereit, vorallem wenn Sie merken dass ihr Ausländer seit. Dazu kommt: Fragen kostet nichts, ihr müsst euch nur trauen! Eine kurzes „Donde esta el autobús a [Zielort]“ wird niemanden umbringen. Wenn Ihr danach kein Wort versteht und nur verwirrt aus der Wäsche guckt, dann wird man das ebenfalls registrieren und ggf. reagieren.
4. Was für Möglichkeiten habe ich denn sonst noch?
Alternativ zu den Bussen bieten sich Taxis oder Uber an. Uber ist etwas günstiger als Taxis, beides ist jedoch viel teurer wie die Busse und wird, zumindest verglichen mit den 3 Schnellbus-Linien, in Quitos Verkehrschaos deutlich länger brauchen. Taxis müssen offiziell mit einer Kamera und einem Notfallknopf ausgestattet sein und zusätzlich sind die Fahrer verpflichtet das Taxameter zu nutzen. Handelt ihr den Preis vorher aus, ist es wahrscheinlich das dieser gar nicht eingesetzt wird und der Preis am Ende deutlich höher ausfallen würde.
Als weitere Alternative habt ihr ab Juli 2019 noch die Metro. Zum Zeitpunkt unseres Quito Besuchs war die U-Bahn noch im Bau und überall in der Stadt konnte man die Baustellen sehen. Zu Kosten können wir also noch nichts sagen, dass Streckennetz findet ihr untenstehend.
Ansonsten bleibt nur noch laufen! In Quito sind viele, bzw. die touristisch Interessante Sachen, gar nicht so weit entfernt, sodass man meistens auch laufen kann.
War der Nahverkehr für euch ebenfalls zu Anfang ein totales Chaos? Schreibt uns gerne, ansonsten hoffen wir euch hiermit vor den Trip einen guten Überblick gegeben zu haben.
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